DEUTSCHES THEATER

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Ein brillantes Ensemble und herausragende Regisseure sind seit jeher die Markenzeichen des Deutschen Theaters (DT). Mitten im historischen Zentrum Berlins gelegen, gilt das Haus vielen als schönstes Theater der Stadt.

Seit es 1883 seinen Namen erhielt, hat das Deutsche Theater Geschichte geschrieben. Otto Brahm machte es zu einer Hochburg des Naturalismus und setzte Autoren wie Gerhart Hauptmann, August Strindberg und Arthur Schnitzler durch. Unter der Leitung von Max Reinhardt bestach das DT ab 1905 durch mitreißende Klassikerinszenierungen und galt forthin als »Theater-Olymp«. Heinz Hilpert brachte das Haus mit einem klassisch-humanistischen Programm durch die Nazidiktatur. In der DDR begründete Wolfgang Langhoff eine neue Ära, Benno Besson machte mit seinen Inszenierungen Schule. 1989 beteiligten sich DT-Schauspieler zentral an den Protesten, die zum Fall der Mauer führten. Auf Thomas Langhoff in den 90er Jahren und Thomas Ostermeier an der DT-Baracke folgte 2001 Bernd Wilms als neuer Intendant. Unter seiner Leitung entwickelte sich das Haus erneut zu einer der führenden Bühnen des Landes. Besonders die vier festen Regisseure Barbara Frey, Dimiter Gotscheff, Jürgen Gosch und Michael Thalheimer wirken heute stilbildend. Seit 2005 ist Michael Thalheimer Mitglied der Künstlerischen Leitung.

Zuletzt wurde das DT 2005 als »Theater des Jahres« ausgezeichnet. Die Produktionen »Wer hat Angst vor Virginia Woolf?« von Edward Albee (Regie: Jürgen Gosch) und »Die Orestie« von Aischylos (Regie: Michael Thalheimer) wurden zum Berliner Theatertreffen, dem jährlichen Best of - Festival der deutschsprachigen Bühnen, eingeladen. Ensemblemitglieder wie Nina Hoss und Ulrich Matthes wurden mit Darsteller-Preisen geehrt. Internationale Preise gingen an Gastspiele wie »Emilia Galotti« von Gotthold Ephraim Lessing (Regie: Michael Thalheimer) und »Lolita« von Vladimir Nabokov (Regie: Oliver Reese).

Hinter seiner eleganten klassizistischen Fassade beherbergt das Deutsche Theater in der Schumannstraße heute drei Bühnen: Das Große Haus mit ca. 600 Plätzen in einem atmosphärisch intimen Saal von 1850, die Kammerspiele mit ca. 230 Plätzen (1906 von Max Reinhardt in modernem Design eingerichtet) und die 2006 neu eröffnete Box - eine kompakte Blackbox im Foyer der Kammerspiele mit achtzig Zuschauerplätzen für hautnahes Theater, neue Texte und aktuelle Themen. Im Deutschen Theater werden weiterhin überwiegend klassische Stücke aufgeführt – darunter Goethes »Faust« (Teile 1 und 2), Schillers »Don Karlos«, Lessings »Emilia Galotti« und »Minna von Barnhelm«), Shakespeares »Sommernachtstraum«, Aischylos’ »Orestie« und »Perser« sowie Euripides’ »Medea«. Das Programm der Kammerspiele widmet sich vor allem moderner und zeitgenössischer Dramatik - darunter »Eines langen Tages Reise in die Nacht« von Eugene O’Neill, »Die Glasmenagerie« von Tennessee Williams, »Schlaf« von Jon Fosse, »Im Schlitten Arthur Schopenhauers« von Yasmina Reza und »Über Tiere« von Elfriede Jelinek.

Neben Dimiter Gotscheff (»Die Perser«), Jürgen Gosch (»Wer hat Angst vor Virginia Woolf?«, »Ein Sommernachtstraum«), Michael Thalheimer (»Emilia Galotti«,»Faust I und II«, »Orestie«), Barbara Frey (»Medea«, »Minna von Barnhelm«) prägen Regisseure wie Nicolas Stemann (»Don Karlos«, »Über Tiere«), Jan Bosse (Becketts »Endspiel«) und Oliver Reese (»Lolita«, »Goebbels«, »Der Mann ohne Eigenschaften« von Robert Musil) heute die Handschriften des Hauses. Zum Ensemble gehören Nina Hoss, Christine Schorn, Regine Zimmermann, Almut Zilcher, Samuel Finzi, Ulrich Matthes, Christian Grashof, Jörg Gudzuhn. Zu den regelmäßigen Gästen zählen Martina Gedeck, Corinna Harfouch, Inge Keller, Dagmar Manzel, Jutta Wachowiak, Wolfram Koch und Dieter Mann.

Auch international ist das DT erfolgreich präsent. Bei mehr als 200 Gastspiel-Vorstellungen seit 2001 sahen zehntausende Besucher Produktionen wie »Emilia Galotti«, »Faust I«, »Faust II« »Wer hat Angst vor Virginia Woolf?« und »Die Perser« in Europa, Südamerika, USA und Japan. Durch die Offenheit und Vielfalt seines Programms und das Bekenntnis zu großen Schauspielern, Regisseuren und Dramatikern wahrt das DT bis heute seinen historischen Anspruch.